Jake Xerxes Fussell

Zu den Roots Tipps

Es gibt kaum jemand, der geeigneter wäre alte Folksongs in die Gegenwart zu transportieren als JXF. Und es gäbe wohl kein besseres Label als Paradise Of Bachelors um sie zu veröffentlichen.

Geboren wurde er 1981 in Columbus (Georgia) als Sohn von Fred C. Fussell, Folklorist, Photograpf und vieles mehr. Mit seinen Eltern zog er umher um Songs zu sammeln und aufzuzeichnen. Das Gitarrenspiel lernte er von Precious Bryant, auch mit ihr zog er herum. Später arbeitete er für den Musikhistoriker George Michael.
Während er zu Beginn als Opener für Wilco u.a. auffiel, steht er heute als der Musiker da, dem man zutraut traditionelle Musik in die Zukunft zu tragen. Im Februar wurde seine neue Platte Good And Green Again zur Platte des Monats und mit einem 4-Seiten Artikel gewürdigt. William Tyler produzierte die erste und James Elkington die neue Platte. Den oben formulierten Anspruch realisiert er und macht sich im April auf um Europa zu „erobern“.

Seine Songauswahl konzentriert sich schon auf seine Heimat Georgia aber im Gegensatz zu vielen früheren Folksängern war er nie in Versuchung olt-timey Stile nachzuahmen. Und obwohl er in Durham North Carolina lebt, hält er doch die Gleichsetzung von Old-Time und Appalachen für engstirnig und beschränkt. In einigen Interviews äußert er sich zu seiner Songauswahl. Sie ist weit weg von einem üblichen Kanon. Viele Songs sind eher obskurer Herkunft und der Blues ist bestimmender als die Mountain Music. Nicht selten entnimmt er nur einige Elemente eines traditionellen Songs, die er kombiniert und weiterverarbeitet. Eine Verpflichtung „die Integrität eines Songs“ zu wahren gibt es nicht.

Im Song Love Farewell, der bereits vor dem Civil War entstand, kombiniert er nicht mit anderen Liedern sondern mit Versionen des einen Songs aus verschiedenen Epochen: mit Elementen aus dem Civil War, aus einer Inkarnation des Songs als Kinderlied usw.

2015 erschien seine erste Platte, davon ein Track:

https://youtu.be/nzcbpgX3X9I

Produziert von William Tyler wurde die Platte eingespielt von Nashville Session Veteranen Chris Scruggs (Bonnie „Prince“ Billy, Marty Stuart), Brian Kotzur (Silver Jews), and Hoot Hester (Ray Charles, Bill Monroe)

Out Of Sight

What In The Natural World

Copper Kettle

Hills Of Mexico

Good and Green Again

Paradise of Bachelors says:

Xerxes Fussell’s fourth album finds the acclaimed folksong interpreter, guitarist, and singer navigating fresh sonic and compositional landscapes on the most conceptually focused, breathtakingly rendered, and enigmatically poignant record of his wondrous catalog. Produced by James Elkington and featuring formidable players both familiar (Casey Toll, Libby Rodenbough) and new (Joe Westerlund, Bonnie “Prince” Billy), it includes Jake’s first original compositions; atmospheric arrangements with pedal steel, horns, and strings; and cover art by Art Rosenbaum.

Neu an dem Album ist, dass es drei Eigenkompositionen enthält (Instrumentals). Der Umgang mit der Tradition ist bestimmend, wenn auch auf sehr unterschiedliche Weise. So benutzt er im Song Washington nur eine Stickerei, die er auf einer alten Decke gesehen hat: “General Washington, noblest of men, his house, his horse, his cherry tree, and him.” Um diesen Satz herum baut er einen eigenen Song. Im Mittelpunkt des Albums steht das 9minütige Golden Willow Tree. Bekannt ist das Lied auch als The Sweet Trinity.

Aus der Uncut-Besprechung

The centrepiece of Good And Green Again, the ingenious and soulful new album by North Carolina-based folk musician Jake Xerxes Fussell, is “The Golden Willow Tree”, an epic story-song about the sinking of a ship. Combining lyrics and melodies from various folk tunes – including a song by The Carter Family and another by a North Georgia singer named Paralee McCloud – it’s an intricate tale of maritime espionage, of courage and conspiracy, betrayal and comeuppance, told over a dozen swashbuckling verses. Fussellrecounts a sailor’s offer to scuttle his own ship to win the favour of a rival captain, depicting the event in grave detail: “He had a little auger fit for the bore, and he bored nine holes in the bottom of the floor,” he sings, his robust voice sounding particularly downcast. “And sunk her in the low and lonesome water/And he sunk her in the lonesome sea.”

Those last two lines become the song’s primary refrain, growing more intensely regretful and melancholy with each repetition: as the sailor navigates the dark waters back to the captain, as he asks for his reward, and as he is double-crossed and thrown into that same “lonesome sea”. At nine minutes, “The Golden Willow Tree” is the longest song Fussell has ever recorded; not once, however, does it call attention to its length. Instead, the time flies by.

Uncut

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Ein Kommentar

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