Mighty Baby

Action waren eine angesagte Band aus dem Modumfeld, mit starken rnb-Einflüssen und einem Hang zu Motown.

Seit 1965 traten sie unter dem Namen The Boys auf und wurden schnell zu einer angesagten Band in London. Nicht lange waren sie Vorband für The Who, sie wurden schnell zu gut dafür. Reg King war der Sänger, der auch eine zeitlang das Programm stark bestimmte. Beatlesproduzent George Martin unterstütze und produzierte sie mit seinem AIR Studio. Land of 1000 dances war ihre erste Single. Ab 1966 gab es einige Umbesetzungen und auch einen Stilwechsel, der Reg King vertrieb und letztlich zur Umbenennung zu Mighty Baby führte.

Reg King veröffentlichte 1971 eine Solo Lp, auf der neben Leuten von Blossom Toes auch Steve Winwood, Mick Taylor und Brian Auger mitwirkten. Ein wahres All Star Album. Der folgende Song stammt von einem zweiten Album, das lange unveröffentlicht blieb.

Reg King: In and out (Looking for a dream) 

Reggie King – In and Out

Im Januar 1969 entwickelte sich aus The Action die Band Mighty Baby.

Sie bestand aus:

Alan ‚Bam‘ King, Martin Stone, Ian Whiteman, Mike Evans, Roger Powell

Besonders Whiteman und Stone änderten den Sound. Multiinstrumentalist Whiteman war wesentlich für eine Hinwendung zum Jazz und Spass an der Improvisation. Martin Stone kam von der Savoy Brown Band und wollte nicht mehr auf den Blues beschränkt sein. Seine esoterische  Büchersammlung gefiel auch anderen in der Band.

Nach einem Konzert im Mai 68 beeindruckten sie die kleineren Fender Amps der Byrds, die eher als die Monster Marshall Anlagen einem softeren Westcoastsound dienten.

Ihre erste LP Mighty Baby war schon eine deutliche Abkehr vom Action Sound, aber die zweite A Jug Of Love gilt als Hauptwerk und ist den später erschienen Aufnehmen in Bottlegqualität deutlich vorzuziehen. A Jug Of Love belegte auch die deutliche spirituelle Wanderung der Band, die sie unter dem Einfluss von Martin Stone zu einer Sufi Kommune in London führte. Dort trafen sie mit Richard Thompson zusammen.

Mighty Baby: I‘m from the country (Mighty Baby) 

I’m From The Country

Mighty Baby: Stone unhenged (Live in the Attic) 

Stone Unhenged

Mighty Baby: The happiest man in the carnival (A jug of love) 

Mighty Baby – The Happiest Man In The Carnival (UK1971)

Might Baby: Devil‘s whisper 

Mighty Baby – Devil’s Whisper   (Single A Side, 1971)

Habibiyye sind identisch mit Mighty Baby. Die LP entstand auf dem Höhepunkt ihrer Sufibegeisterung.

Habibiyye:  If man but knew (If man but knew) excerpt

Habibiyya 05 If Man But Knew

Mighty Baby als Sessionband 

Andy Roberts war Gründungsmitglied der Liverpool Scene. Auch danach arbeitete er mit Mitgliedern der Band zusammen, die berühmt war für die Synthese von Lyrik und Musik. Lange war er Mitglied von Plainsong, kürzere Zeit arbeitete er für Pink Floyd. Bis heute ist er als Sessionmusiker aktiv, aber auch als Komponist für Filmmusik.

https://en.wikipedia.org/wiki/Andy_Roberts_(musician)

Shelagh McDonald: Look over the hill and far away (Let no man steal your thyme) 

Shelagh McDonald hat eine der eigentümlichsten Geschichten in der Rock- und Folkmusik. Nach Aufnahmen für zwei Platten verschwand sie plötzlich und tauchte erst Jahrzehnte später wieder auf. Sie lebte in Zelten, Wohnwagen, im Wald, ohne dass noch jemand von ihrer Existenz gewusst hätte.

Look Over the Hill and Far Away

Gary Farr:  Margie (Strange fruit) 

Gary Farr fing als Leiter der T-Bones an, einer typischen Beatband mit untypischem Hang zum Jazz. Sein Bruder war Promoter beim Isle of Wight Festival, was ihm den Zugang zu den zahlreichen Festivals erleichterte. Ab 1965 versuchte sich Farr als Solist bei wechselnden Labeln.

Margie

Keith Christmas: Metropolis (Stimulus)

Keith Christmas stammt aus der Bristol Folkszene, machte seine erste Platte mit Mighty Baby 1969, auf Tour mit Zappa, Who, Ten Years After.

Metropolis

Robin Scott: The purple cadger (Woman from the warm grass)

Robin Scotts Platte von 1969 enthält einige Solostücke mit Gitarre und Cello, aber auch Aufnahmen mit Mighty Baby. Seine eigentliche Karriere begann 1979 im Umfeld von  Malcolm McLaren und Vivian Westwood, später versuchte er sich auch an afrikanischer Musik.

Robin Scott – The Purple Cadger – 10

Richard Thompson: Night comes in (Theatre Royal, Drury Lane, London, May 1, 1977) 

Richard Thompson – guitars/vocals; Linda Thompson – vocals;

Ian Whiteman – keyboards, flute;

Mick Evans – bass; Roger Powell – drums

Richard & Linda Thompson – Night Comes In

Veröffentlicht in Musik, Special.

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